MILANO – EIN HOCH IM NORDEN

Stadtgeflüster

Milano
Ein Hoch im Norden

Grau? Langweilig? Irgendwie unitalienisch? Was für ein Irrtum! Mailand ist zeitgeistorientiert, lässig und urban, fast wie London oder Berlin, aber mit mehr Sonne und deutlich besserer Küche.

Januar 2022, Lesezeit: 17 Minuten

Oben: Der Naviglio Grande gilt als Epizentrum des Nachtlebens. Ganz oben: Mode-Shooting auf dem Domplatz. Foto: Comune di Milano

L’aperitivo
Kartoffel-Chips und Oliven gibt es in Italien an jeder Bar. In Mailand jedoch wird der Apero leidenschaftlich, ausgiebig und opulent zelebriert.

Die Happy Hour in Mailand ist ein Abend füllendes Vergnügen. Zwar stehen auch Römer, Florentiner oder Venezianer vor dem Essen gerne an einer Bar und trinken einen Aperol Spritz. Und selbstverständlich werden auch anderswo ein paar Häppchen serviert. In Mailand aber ist aus diesem Habitus ein Kult geworden. Vor dem Radetzky Cafè warten Gäste Abend für Abend auf einen Platz. Wer Glück hat, ergattert eines der Sofas vor der Tür. Die anderen trinken im Stehen oder sitzen auf den Mäuerchen der liebevoll angelegten Blumen-Inseln. „Wir sammeln jede Nacht das Geschirr von den Fensterbänken der umliegenden Geschäfte ein“, erzählt Inhaber Vincenzo Iannetti.

Dabei zählt das Radetzky nicht einmal zu den Bars mit dem besten kulinarischen Angebot. Während hier lediglich vier bis fünf Platten auf der Theke Platz finden, übertrumpfen sich andere Lokale gegenseitig mit ihrer Auswahl. In der beliebten Bar Brera wird am Spätnachmittag ein Buffet angerichtet, für das man gerne bezahlen würde, auch weil man dann den ganzen Abend an einem der Terrassentische sitzen und dem Treiben im Universitätsviertel zuschauen dürfte.

In den letzten Jahren hat sich allerdings eine neue Bar-Generation etabliert – ohne Buffet, dafür mit einem anspruchsvollen Aperitivo-Angebot. In der in schönstem Retro-Look gestalteten Bar Rita am Navigli-Ufer mischt Edoardo Nono so unwiderstehliche Cocktail wie Sexy Pepper aus Gerstensirup, Passionsfrucht, Gin und weißem Pfeffer oder Isolation Mode aus Dewar’s White Label Scotch, Yuzu und Saké. Auf dem Menü stehen Garnelen-Tartar an Mandarinenöl, Hummus auf hausgemachtem Pita-Brot und fantastische Mini-Burger. Gratis dazu gibt es sanften Jazz und ein ausgesprochen schickes einheimisches Publikum.

Exotisch: „Via col Bento“-Cocktail in der Bar Rita.

Angesagt: Bar-Terrasse mit Pool von Ceresio 7.

Kreativ: Profis bei der Arbeit im Mag La Pusterla.
Foto: Alberto Feltrin

Als weiterer Hotspot der Mailänder Movida gilt das Ceresio 7 auf der Dachterrasse einer ehemaligen Elektrizität-Zentrale. Man sitzt auf bequemen Sofas um den Pool, bestellt einen Spritz Redux aus Americano, Franciacorta und Grapefruit-Soda mit einer Portion galizischer Sardellen auf Burrata – idealerweise zum Sonnenuntergang. In der gleichen Liga spielt das Gartenlokal Mag La Pusterla. Der charismatische und mehrfach ausgezeichnete Inhaber/Bartender Flavio Angiolillo variiert gekonnt altbekannte Klassiker – „Negroni del Marinaio“, „Americano a Fiori“ – und lässt dazu feinstes Vitello Tonnato oder frittierten Stockfisch mit Tomatenmarmelade servieren. Salute!

Radetzky Cafè, Corso Garibaldi 105,
Tel. +39 02 65 72 645

Bar Brer, Via Brera 23,
Tel. +39 02 87 70 91

Bar Rita, Via Angelo Fumagalli 1,
Tel. +39 02 83 72 865

Ceresio 7, Via Ceresio 7,
Tel. +39 02 31 03 92 21

Mag La Pusterla, Via Edmondo de Amicis 22,
Tel. +39 02 49 75 50 94

 


Concept Stores
Für Fashionistas und Design-Fans ist Mailand ein Shopping-Paradies. In den großartigen Concept Stores wird die Vielfalt des Angebots stilsicher inszeniert.

Als im September 1991 am damals noch kein Stück trendigem Corso Como eine alte Druckerei in einen so weitläufigen wie verschachtelten Laden mit internationaler Designermode, hochkarätigem Schmuck, ausgesuchten Designobjekten, Parfums und Büchern verwandelt wurde, tippten sich Mailänder kopfschüttelnd an die Stirn. „Leute mit Geld – also meine potenziellen Kunden – kauften damals in der Via Montenapoleone ein“, erklärt die stets hochelegante Carla Sozzani, Erfinderin des wohl weltweit ersten Concept Stores. Es half sicher, dass sie selbst zur Mode-Elite der Stadt zählt. Und dass zum 10 Corso Como auch ein lauschiges Café und eine Fotogalerie gehören. Jedenfalls wurde ihre sorgfältig kuratierte Einkaufs-Erlebniswelt ein Erfolg und Vorbild zahlreicher anderer Concept Stores – weltweit, aber vor allem in Mailand.

Wer die Galleria Rossana Orlandi besucht, kommt in eine farbenfrohe, romantische und sehr persönliche Welt. Sie entstand 2002 in einer ehemaligen Krawattenfabrik und gilt als Kultstätte für Designliebhaber, aber auch als Treffpunkt der wirklich schicken Schickeria. Zu sehen und zu kaufen gibt es das, was der charismatischen Rossana Orlandi gefällt: „Mein Konzept ist es, kein Konzept zu haben“, sagt sie. Ihr Reich ist erfrischend unmuseal, die Räume betont unrenoviert, der Innenhof lässig verwildert. Wer nicht zum Shoppen kommt, kommt zum Essen, denn in der Galleria Rossana Orlandi befindet sich ein Ableger des Sterne-Restaurants Il Luogo di Aimo e Nadia.

Der Pionier: 10 Corso Como.

Drahtskulpturen von Benedetta Mori Ubaldini in der Galleria Rossana Orlandi. Foto: Marco Menghi

Wohnzimmer-Atmosphäre: Nonostante Marras.
Foto: Daniela-Zedda

Jüngeren Datums ist der Concept Store von Modedesigner Antonio Marras. Nonostante Marras verbirgt sich in einer ehemaligen Werkstatt in einem von Glyzinien bewachsenen Innenhof und wirkt mit seinen Samtsofas und Kristallleuchtern wie das Wohnzimmer eines Bohemiens. Stilbewusste Milanesi blättern hier durch großformatige Bildbände, durchstöbern das ausgesuchte Mode-, Schmuck- und Taschen-Angebot und verlassen den Laden mit einem Set zarter Keramik-Becher oder einem handbestickten Notizbüchlein.

Ganz in Weiß: L’Arabesque. Foto: Paolo Carlini

Japanischer Purismus: Tenoha. Foto: Guido Montani

In spacigem Weiß präsentiert sich neuerdings Chichi Meronis weitläufiger Concept Store L’Arabesque. Auf zwei Etagen werden Vintage-Schmuck, ausgesuchte Accessoires, cooles Midcentury-Mobiliar sowie die elegante Mode der eigenen Kollektion verkauft. Dazu kommen eine feine Bücherauswahl und ein Restaurant, in dem gute Mailänder Küche serviert wird. Sushi und Soba-Nudeln gibt es dagegen bei Tenoha, dem minimalistischen japanischen Concept Store im coolen Porta Genova-Viertel. In einem lichtdurchfluteten Industrie-Gebäude aus den 30er Jahren sind japanische Keramik, Mode, Accessoires, Kosmetikartikel und Bücher zu finden, aber auch Lebensmittel sowie ein Restaurant, in dem man ein Matcha-Tee-Frühstück, eine Bento-Box oder einen japanischen Cocktail bekommt.

10 Corso Como, 10Corso Como,
Tel. +39 02 29 01 35 81, 10corsocomo.com

Galleria Rossana Orlandi,
Via Matteo Bandello 14,
Tel. +39 02 46 74 471, rossanaorlandi.com

Nonostante Marras, 
Via Cola di Rienzo 8,
Tel. +39 02 89 07 50 02, nonostantemarras.it

‚L’Arabesque, 
Largo Augusto 10/Largo Treves,
Tel . +39 02 76 01 48 25, larabesque.net

Tenoha, 
Via Vigevano 18,
Tel. +39 02 80 88 91 47, tenoha.it 

 


Quartiere Isola
Der Stadtteil Isola ist nicht nur zum innovativsten Wirtschafts- und Geschäftszentren der Lombardei geworden, sondern auch zu einem Hub für Kreative und Genießer.

Neun Uhr abends, Piazza Gae Aulenti. Vor dem RED haben Gäste Weingläser und aufgeklappte Notebooks auf die Terrassentische gestellt. Man hört fast nur Italienisch. Besucher von außerhalb verirren sich selten hier her, denn dies ist kein charmantes Altstadtlokal. Das RED befindet sich im Stadtteil Isola und zwar im Erdgeschoss des Unicredit-Turms, der zwischen anderen Hochhäusern im Epizentrum des „neuen“ Mailands steht. Tatsächlich existierte der Platz vor zehn Jahren noch nicht. Dort, wo jetzt Wolkenkratzer in den Himmel ragen, gingen Prostituierte und Drogenhändler ihren Geschäften nach, kein anständiger Mailänder traute sich abends hier her. Tempi passati. Hinter Piazza Gae Aulenti stehen die spektakulären Wohnhäuser Bosco Verticale, deren Balkons mit rund 800 Bäumen und 20.000 Sträuchern begrünt sind. Dass hier nun Menschen wohnen, die sich Kosten von 15.000 Euro pro Quadratmeter leisten können, hat zu einer Aufwertung der ganzen Umgebung geführt.

Piazza Gae Aulenti und die Terrasse von RED.

Das Restaurant Ratanà residiert in einem ehemaligen Tramdepot. Foto: Brambilla Serrani

Fast in Rufweite der grünen Häuser residiert das Ratanà in einem Tram-Depot aus dem 19. Jahrhundert. Das Lokal gehört zu den Lieblingsadressen einheimischer Feinschmecker, Küchenchef Cesare Battisti hat es mit seiner ambitionierten Regionalküche bis in den Guide Michelin geschafft. Als Isola-Institution gilt auch die lässige Bar Frida, die schon 2001 in einer Reihe ehemaliger Lagerhallen und Werkstätten eröffnete. Damals kamen nur mutige Hipster, heute trifft sich hier „tutta Milano“.

Cooler Treffpunkt: Bar Frida. Foto: Alessandro Castiglioni

Fondazione Feltrinelli, ein Bau von Herzog & de Meuron. Foto: Filippo Romano

In strengem Schwarzweiß: Die Kunstgalerie von Lia Rumma.

Architekturfans pilgern zum streng geometrischen Bau der Schweizer Stararchitekten Herzog & de Meuron: Die Fondazione Feltrinelli beherbergt ein Kulturcenter mit Bibliothek, Buchhandlung und Café. Als Highlight der Zwillingsgebäude gilt der lichtdurchflutete Lesesaal. Ebenso spektakulär ist der weitläufige und strahlend weiße Ausstellungspalast der Galeristin Lia Rumma, in dem Arbeiten von Künstlern wie Marina Abramovic, Anselm Kiefer und Joseph Kosuth gezeigt werden.

RED, Piazza Gae Aulenti 1,
Tel. +39 02 65 56 02 59, lafeltrinelli.it
Ratanà, Via G. de Castillia 28,
Tel. +39 02 87 12 88 55, ratana.it
Bar Frida, Via Pollaiuolo 3,
Tel. +39 02 68 02 60, fridaisola.it
Fondazione Giangiacomo Feltrinelli, Viale Pasubio 5,
Tel. +39 02 49 58 341, fondazionefeltrinelli.it
Galleria Lia Rumma, Via Stilicone 19.
Tel. +39 02 29 00 01 01, liarumma.it

HOTEL-TIPP: Das 5-Sterne-Hotel Viu vereint alles, wofür das Isola-Viertel steht: Zeitgeist, Nachhaltigkeit, Urbanität. 124 schlicht-schöne Zimmer, Gourmet-Restaurant, Dachterrasse mit Pool und Cinemascope-Blick.
Via Aristotile Fioravanti. 6, Tel. +39 02 80 01 09 10, hotelviumilan.com, DZ ab 220 Euro,
Foto: Claus Brechenmacher & Reiner Baumann

 


Nuovi alberghi
Die ohnehin reich bestückte Hotellerie rüstet auf – auch in Anbetracht der Olympischen Winterspiele, die 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo ausgetragen werden.

Pandemie hin oder her: Das Leben geht weiter – auch in der Hotellerie. Mit Verzögerungen, allerdings. Eröffnungstermine für ein cooles 116-Zimmer-Edition Hotel, für das 15-Zimmer-Boutiquehotel Cipriani Milano, und für das lang ersehnte Portrait Suites Milano, erstes Mailänder Haus der zum Ferragamo-Modeimperium gehörenden Lungarno Collection, allesamt ursprünglich für Sommer 2021 geplant, wurden erst mal verschoben.

Andere haben ihr Projekt durchgezogen – etwa die italienische UNA-Gruppe. Ihr im Mai fertig gestelltes, spektakuläre Hotel Milano Verticale steht im Porta-Nuova-Viertel, in Rufweite von Corso Como, Piazza Gae Aulenti und den Bars von Corso Garibaldi. Das neue Flagship-Haus der Gruppe präsentiert eine typisch mailändische Mischung aus urbaner Eleganz, zeitgeistorientiertem Design und perfektem Service und nimmt den Trend auf, ein Hotel zu mehr als einer Adresse für die Nacht zu machen. Die Räume sollen vielmehr auch all jenen zur Verfügung stehen, die arbeiten, essen oder ein Spa besuchen möchten. Deshalb bietet das 4-Sterne-Hotel jenseits der 173 Zimmer, der vier Penthouses mit Panoramaaussicht, der großen Dachterrasse und einem üppig begrüntem Hofgarten, ein interessantes gastronomisches Konzept. Unter der Leitung von Multi-Sternekoch Enrico Bartolini entstanden eine Garten-Bar, eine moderne Osteria und ein Gourmet-Restaurant.

Dachterrasse mit Aussicht im Hotel Milano Verticale.
Foto: Andrea Getuli

Das Hotel Vico Milano ist zwar klein, aber großzügig gestaltet.
Foto: Matteo Serpi

Am anderen Ende der Stadt eröffnet im September ein ganz anderes Hotel: Das intime 7-Zimmer-Gästehaus Vico Milano, untergebracht in einer ehemaligen Fahrradfabrik. Es gehört der Familie Baccheschi Berti, die sich bereits mit ihrem Castello di Vicarello in der Toskana einen Namen als talentierte, unkonventionelle Hoteliers gemacht hat. In Mailand sorgen ungewöhnliche Antiquitäten, seltene Textilien und interessante Kunstwerke für einen privaten Charakter. Trotz der begrenzten Dimensionen gibt es eine kuratierte Bibliothek, ein komfortables Wohnzimmer und eine Speakeasy-Bar, in der gut gemischte Cocktails und leckere Snacks serviert werden.

Die neue Reception im Four Seasons Hotel Milano.

Nicht neu, aber so gut wie präsentiert sich das luxuriöse Four Seasons Hotel Milano. Es eröffnete 1993 in einem ehemaligen Kloster, das mitten im Mode-Distrikt steht und mit antiken Fresken, wertvollen Parkettböden und Over-the-top-Service punktet. Anfang des Jahres schloss es seinen diskreten Eingang für eine Rundum-Renovierung unter der Leitung der Architektin und Designerin Patricia Urquiola. Die Spanierin mit Mailänder Wohnsitz nahm sich zunächst der Gemeinschaftsräume an und verpasste ihnen einen leichteren, helleren und zeitgeistorientierteren Look. Mit der Fertigstellung von Lobby, Restaurant und Bar wurde das Haus im Juli 2021 neu eröffnet. Die Renovierung aller Zimmer und Suiten ist für 2022 Jahr und bei laufendem Betrieb geplant.

Milano Verticale, Via Carlo de Cristoforis 6,
Tel +39 02 30 05 50 02, unaesperienze.it,
DZ ab 243 Euro

Vico Milano, Corso Genova 11,
Tel. +39 02 49 41 84 17, vicomilano.com,
DZ ab 280 Euro

Four Seasons Hotel Milano, Via Gesù 6/8,
Tel. +39 02 77 088, fourseasons.com,
DZ ab 720 Euro

 


A tavola
Selbst Florentiner, Römer und Neapolitaner geben es zu: Mailand ist die neue kulinarische Hauptstadt Italiens.

Bis vor ein paar Jahren dachte man bei Mailand sofort an Mode. Oder an Design. Nun denkt man auch an die vielen tollen neuen Lokale, die in der 1,4-Millionen-Metropole eröffnet haben. Für manche sind sie sogar die größte Attraktion. „Mailand und die Lombardei sind in den letzten Jahren kulinarisch stark gewachsen und zu einem Bezugspunkt für die italienische Gastro-Szene und darüber hinaus geworden“, sagt Antonio Guida, Chefkoch im Hotel Mandarin Oriental Milan, „Einen wichtigen Anstoß gab 2015 die Expo, die bekannte Küchenchefs und junge Talente in die Stadt brachte und ihnen einen fruchtbaren Boden für ihre kulinarischen Vorstellungen und Experimente bot“. Er selbst ist einer davon – ein Apulier, der nach Stationen u. a. bei Pierre Gagnaire in Paris, in der Enoteca Pinchiorri in Florenz und im Hotel Pellicano in Porto Ercole nach Mailand kam und im eleganten Hotelrestaurant Seta zwei Michelin-Sterne erkochte.

Karamellisierter Blätterteig mit Haselnuss, Kürbissauce, Sternanis und Granatapfelsorbet im Restaurant Seta.

Das Mailänder Publikum gilt als leistungsorientiert, ist aber auch empfänglich für alles Neue. Hier leben Unternehmer, Designer, Galeristen sowie viele betuchte Menschen, die gerne gut essen, gerne auch mal etwas anderes. Und die bereit sind, dafür Geld auszugeben. So konnte die Gastronomie der Stadt aufblühen: Junge, kreative Küchenchefs entwickelten Angebote in verschiedenen Formaten und eröffneten Restaurants, in denen zwar meist italienisch, aber nicht immer traditionell gekocht wird. Ein Blick in den Guide Michelin 2021 bestätigt die Lombardei als kulinarische Hochburg Italiens: Die Region punktet mit 59 Sterne-Restaurants, von denen 17 im pulsierenden Herzen Mailands oder in dessen unmittelbarer Umgebung zu finden sind. Dazu: Jede Menge hervorragender Trattorien, Osterien und Pizzerien, die auch eine Reise wert sind.

Gute Küche

Seta

Das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant im Hotel Mandarin Oriental zählt zu den begehrtesten Adressen der Stadt. Küchenchef Antonio Guida kombiniert traditionelle Techniken mit innovativer Gastronomie und präsentiert italienische Gerichte mit einem originellen und modernen Ansatz. mandarinoriental.com/milan
Foto: George Apostolidis

Spazio Niko Romito

Mit seinem Drei-Sterne-Restaurant und dessen Ablegern zählt Niko Romito zu den Stars der italienischen Gastronomie. Spazio residiert über der berühmten Galleria und bietet einen Blick auf den Dom, ambitionierte italienische Küche und ein minimalistisch-entspanntes Ambiente. spazionikoromito.com
Foto: Brambilla Serrani

Exit

Die jungen Inhaber haben Räumlichkeiten und kulinarisches Angebot des ehemaligen Kiosks erweitert – jetzt stehen Ei auf Kartoffel-Parmesan-Creme oder Taube mit Auberginen-Babaganoush auf der Karte. exit-milano.com
Foto: Gaia Menchicchi

Wicky’s

Rund 7Wicky Priyan kombiniert japanische und mediterrane Elemente: Fisch-Carpaccio in einer Marinade aus Zitrusfrüchten, Zitronengras, Fenchelsamen und Sesamöl, Angus-Nigiri mit Rosmarin-Trüffel-Sauce, Wolfsbarsch an einem mit Soja und Zitrone aromatisierten Champagner-Sud. Köstlich! wicuisine.it
Foto: Cristian Castelnuovo

Trippa

Diego Rossis Trattoria mit sonnenblumengelben Wänden und einfachen Holztischen ist oft wochenlang im Voraus ausgebucht. Das Menü ändert sich fast täglich, doch Bestseller wie Vitello Tonnato aus langsam gegarten Kalbfleisch und Thunfisch-Creme aus dem Siphon bleiben. trippamilano.it
Foto: Paolo Zuf

Nebbia Milano

Minimalistisch-schönes Restaurant mit kreativer Marktküche. Stammgäste lieben die Lasagna-Terrine, die Entenleber auf hausgemachter Brioche und die Kutteln mit Kimchi und Minze. nebbiamilano.com
Foto: Simone Fiorini

Crosta

Eigentlich ist Crosta eine Bäckerei, die vielen verschiedenen Brotsorten werden aus sorgfältig selektioniertem Getreide produziert und schmecken hervorragend. Doch aus dem Ofen kommen auch sensationelle Pizzen, köstliche Torten, Brioches, Pains au Chocolat, Nachos und vieles mehr. Man kann alles kaufen und mitnehmen, aber auch bleiben – morgens zum Frühstück, mittags oder auch zum Aperitivo am Abend. So oder so, es lohnt sich. crosta.eu

Bu:ur

Eugenio Boers Lokal versteckt sich in einem Wohnviertel und punktet mit eleganter Salon-Atmosphäre für maximal 30 Gäste. Der gebürtige Holländer kocht ausschließlich mit italienischen Produkten, allerdings modern, höchst kreativ und absolut fantastisch. restaurantboer.com
Foto: Marco Varoli

Rovello 18

Das erste Pop-up-Lokal der Stadt war so beliebt, dass es blieb – seit nun schon gut zehn Jahren. Die Küche ist vietnamesisch, aber nicht nur. Die Inhaber-Küchenchefs Michele De Liguoro hat das Traditionslokal von seiner Mutter übernommen und sowohl ihren eleganten Einrichtungsstil als auch die klassische Küche beibehalten. Man sitzt an weiß gedeckten Tischen und genießt ein goldgelbes Risotto-Törtchen oder Tagliatelle mit Rindfleisch-Salsiccia-Ragù zu einem tiefroten Nebbiolo aus der Lombardei. rovello18.it

Vinoir

Gianluca Ladu und seine Frau waren Webdesigner bevor sie Mailands ersten Laden für Naturweine eröffneten. Die meisten Kunden sind Gäste: Sie kommen, um an den wenigen Tischen ein Carpaccio von der Gelbschwanzmakrele oder Canelloni mit Mangold und Sardellen zu essen. vinoir.com

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